Interview: Manfred Steiner

Auf die Suche geht immer derjenige, der mit dem, was er bisher tut, nicht zufrieden ist. Wenn du damit zufrieden bist, dann ist das Stillstand.“

Olaf Pachten besuchte Manfred Steiner für dieses Interview in dessen Praxis in Isernhagen, nördlich von Hannover. Das Wartezimmer der Praxis ist gefüllt mit Erinnerungen von Manfreds Reisen und seinem Leben als Kampfkünstler. An den Wänden hängen Urkunden und Fotos der unterschiedlichsten Kampfkünstler, die mit Manfred zusammengearbeitet haben. Ein großer Teil des Raumes wird von einem indianischen Totempfahl eingenommen. In seinem Behandlungsraum trägt das medizinische Skelett einen original indianischen Häuptlingsschmuck und in einer Ecke des Raumes ist sein alter Fallschirm aufgehängt. Es ist Freitagnachmittag und obwohl die Praxis nicht mehr geöffnet hat, kommt im Laufe des Interviews noch ein Notfallpatient herein. Manfred scheint das gewohnt zu sein und nimmt sich alle Zeit und so wird  Olaf Pachten auch Zeuge einer sehr eindrucksvollen osteopathischen Behandlung.

Wo bist Du aufgewachsen Manfred, aus welcher Ecke kommst du?

Aus welcher Ecke? Aufgewachsen in Berlin, geboren in Sachsen, auf der Flucht der Eltern. Ich war in Berlin bis 21, 22 und bin dann zur Bundeswehr. Nach längeren Eskapaden bin ich dann in Hannover gelandet und war zwischenzeitlich, auch wegen der Kampfkunst, mal wieder im Ausland. Seit 1990 bin ich in eigener Praxis mit Chiropraktik, Osteopathie und so weiter. Die Kampfkunst hat mich immer begleitet, als roter Faden, an dem ich mich immer wieder festgehalten habe, wenn es mir mal dreckig ging, und das hat mir doch immer sehr die Basis erhalten.

Wie bist du überhaupt zu Kampfkunst oder Kampfsport gekommen?

Eigentlich durch meinen Vater. Ich war zehnkommafünf, da hat er mich zum Boxen geschickt, hat gesagt: „Du musst dich hauen!“ Naja, da habe ich dann in Berlin angefangen mit dem Boxen und bin dann, so mit sechzehn, langsam rübergegangen zum Judo. Dann kam Kyokushin-Kai und anschließend ging es ja hier in Hannover los, da war die Bundeswehr dazwischen. Ich war auch in verschiedenen anderen Vereinen und bin dann vom Kyokushin-Kai aus auf der Suche gewesen nach anderen Dingen. Man hörte ja immer, da gibt es solche Geschichten, was ist das alles? Und diese ganzen Sachen, die es damals so gab, die waren ziemlich, wie soll ich sagen, klar, also einfach strukturiert. Da gab es Karate, da gab es Judo und dann gab es noch so ein bisschen Jiu-Jitsu, aber das passte irgendwie nicht, da musste es noch mehr geben. Und so bin ich dann auf die Suche gegangen. Ja, und dann habe ich irgendwann mal Casey getroffen, hier in Hannover.

Wie kam das zustande, dass ihr zusammengekommen seid?

Durch Martin Höft, der hatte hier einen Kampfkunstladen und da traf sich eben alles. Casey ist da mal aufgelaufen und dann hatte mir Martin, der schon mit ihm über mich gesprochen hatte, gesagt: „Da ist so ein Ami, der würde dich gerne mal kennenlernen“. So haben wir uns dort getroffen. Und dann kam Casey an, eigentlich unscheinbar, so ein Typ Versicherungsvertreter, und wir haben gleich gemerkt, das passte! Und danach kam er ab und zu mal in die Schule im Kolonnenweg und hat sich das so angeguckt und gesagt: „Ja ok, ich mach das ein bisschen anders!“ (lacht) „Naja, ist ja in Ordnung!“, habe ich gesagt. „Ok, komm zu mir nach Hause!“, meinte er dann.

Er wohnte in Hannover-Anderten und hatte für eine Versicherungsfirma gearbeitet. Und dann bin ich zu ihm nach Hause, und da hat er mich erstmal eines Besseren belehrt!

Wie ging das vonstatten?

Da sagt er: „Ok, mach mal was!“ Und dann hat er mich da erstmal so zusammengetrümmert! Zu der Zeit waren auch noch ein paar andere Leute aus Deutschland da, die von ihm über amerikanische Wege gehört hatten, und bei denen hat er ungefähr das Gleiche gemacht, aber die wollten nicht mehr! Und ich habe gesagt: „Oh, das ist es! Danach hast du gesucht!“ Das war der damalige Stand. Naja, und dann ging das so los, er kam ein paarmal in die Schule im Kolonnenweg und hat dann offiziellen Unterricht gemacht und ich war dann manchmal vier- bis fünfmal abends bei ihm, das ging bis tief in die Nacht. Da haben wir nicht nur trainiert, wir haben gequatscht und alles Mögliche gemacht, und so hatte man einen ganz anderen Austausch. Da habe ich gewusst, das muss ich unbedingt machen, das ist es, wonach ich gesucht habe! Das andere, das habe ich erstmal alles abgelegt, das ist eben die Basis gewesen, klar! Aber es geht ja weiter!

Und dann bin ich wie durch einen Tunnel gefahren, habe nur noch das gemacht! Nach drei Jahren musste er dann wieder weg, zurück nach Amerika. Ich habe ihn dann noch ein paarmal dort drüben besucht und da haben wir auch zusammen trainiert.

Wo hat er zu der Zeit gelebt ?

Das war in New Haven. Dort bin ich zweimal gewesen und dann in Hartford, dort war ich drei- oder viermal bei ihm. Und dann war er noch mal hier, ich glaube das muss im Frühjahr 86 gewesen sein. Da war auch noch Klaus Kothe mit dabei und da quatschte er plötzlich Deutsch, fast akzentfrei! Da habe ich gedacht: „Äh, wie bitte?!“ Er hat dann gesagt, er hätte hier auch Unterricht genommen, er hatte sich eben für Deutsch sehr interessiert, also für den deutschen Sprachraum. Und so hatte er vom Goethe-Institut immer eine Deutschlehrerin im Geheimen. Er konnte alles verstehen, aber er hatte noch nie gesprochen. Und plötzlich fing er an zu quatschen! Wir standen da und dachten: „Ähhh, wie bitte?!“ (lacht)

Da haben wir dann also auf Deutsch weitergequatscht und das war doch sehr erstaunlich.

Das muss ein ziemlich intelligenter Mensch gewesen sein?

Casey war hyperintelligent, aber auch extrem exzentrisch! Er war wirklich der Verfechter von: „Mein Weg oder kein Weg“. Das war dem alles völlig wurscht! Kompromisse kannte der gar nicht. Deswegen hatte er sich auch ganz gut durchgesetzt in der Firma. Er war dann natürlich auch so exzentrisch bei der Arbeit mit den ganzen Mitarbeitern, die kamen mit ihm überhaupt nicht zurecht. Deswegen haben sie ihn hier wieder abgeschossen und nach Amerika zurückgeschickt, also die Zweigstelle komplett aufgelöst. Er hatte dort Rückversicherungen abgeschlossen für den amerikanischen und für den Süd-Ostasien-, also chinesischen, Raum. Das war sein Aufgabengebiet.

Er ist darin auch ziemlich erfolgreich gewesen, oder?

Ja! Er hat ziemlich große Umstrukturierungen gemacht, das habe ich damals so am Rande mitgekriegt. Wir hatten dann Jahre später mal ein Interview mit dem Vorstand von der Hannover-Rück, dem Bingemeier, und der hat mir erstmal erzählt, wie das alles zusammenhing. Da war mal, es muss in den 90ern gewesen sein, so eine Gruppe von Filmemachern aus Berlin, die wollten die Geschichte von Casey verfilmen. Und in diesem Rahmen gab es dann auch ein paar Interviews, unter anderem auch mit dem Bingemeier, um so einen Background für den Film zu haben. Aber aus dem Projekt ist dann nichts mehr geworden.

Ich habe mich immer gefragt, wie jemand in den 70er Jahren, in so einer Gesellschaft wie in Taiwan, dann in diesen wirklich sehr, sehr engen Zirkel hineinkommt, bis hin zur Hong Men Hui. Was ja eigentlich für Nicht-Chinesen fast unmöglich ist. Wie, meinst du, hat der das gemacht?

Ich bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher. Ich glaube, sein Vater war im diplomatischen Dienst auf Taiwan. Und dadurch ist er reingerutscht. Casey ist dann auch bei der Army gewesen, und dadurch kam er dann zu diesen Verbindungen.

So wurde er dann mit den einzelnen Lehrern oder Meistern bekannt gemacht?

Ja. Einmal hatte er natürlich auch schon in Amerika viel gemacht, aber eben aufgrund seiner Exzentrik, immer mehr wissen zu wollen, hinter die Sachen zu steigen, hat ihm das natürlich Tür und Tor geöffnet. Und wenn du was willst, dann rennst du einfach los und machst das. Schaust nicht links und rechts, das interessiert dich nicht! Und so ist es im Prinzip zustande gekommen. Er hat natürlich dann Tür und Tore geöffnet. Wenn du eine Fähigkeit hast und eine Fertigkeit, die dir von Natur aus gegeben ist, und du den Spirit dazu hast und dann die richtigen Leute triffst, dann kürzt du Wege ab, das ist immens! Weil du ja selbst immer am Forschen bist, fehlt dir dann meistens nur so ein bisschen Klebstoff, um einige Steinchen zusammenzukleben, und wenn dir der richtige Klebstoff gegeben wird durch solche Leute, aufgrund dieser Verbindung, dann wird das ein Selbstläufer.

Er hat dort ja wahrscheinlich in relativ kurzer Zeit unheimlich viel gelernt, sich auch unterschiedliche Stile angeeignet und ist in der Lage gewesen, das zu synthetisieren. Bei uns war das so: Ich stand am Scheidepunkt, fragte mich, was das Ganze soll. Die ganze Kampfkunst und immer das Gleiche, ich war wie so ein ausgequetschter Schwamm, der brauchte nur noch einen Tropfen, um wieder aufzugehen. Und deswegen ist es mir auch sehr leicht gefallen. Und ich war auch besessen! Das zog sich dann so hin bis 1986. Und danach habe ich im Kolonnenweg weitergemacht und habe dann auch andere Kontakte gehabt. Dann ging es los mit Kali und Silat in Amerika, nachdem ich 1990 die Schule abgegeben hatte.

1991 bin ich dann zu Kenpokan. Zu der Zeit bin ich auch permanent in Amerika gewesen, habe dort verschiedene Leute kennengelernt, auch Camps gemacht, und dadurch kamen dann auch diese ganzen anderen Verbindungen zu Kenpokan hin. Von Überall.

Warum hast du Deine Schule damals aufgegeben?

Weil ich in Richtung Heilpraktik gegangen bin, was mich ja schon vorher interessierte, eigentlich schon Mitte der 80er Jahre. Ich wollte einfach wissen, wollte mehr wissen! Und da habe ich gesagt: „Irgendwas stimmt nicht mehr, es gibt noch mehr!“ Und so ging noch mehr der Lotus auf, wie man so schön sagt. (lacht) Dann kamen nachher andere Sachen dazu, Kali hauptsächlich. Das ging schon Mitte der 80er Jahre los, aber nicht offiziell, und dann die anderen Weiterentwicklungen wie Pekiti-Tirsia und Silat. Ich habe eine ganze Weile auch mal Thai-Boxen gemacht, aber das war nicht so mein Ding, weil es sehr einseitig war. Das war alles sehr reduziert, wie ich das schon früher vom Karate kannte, so eine gewisse Einseitigkeit. Ja, und so hat man sich dann weiterentwickelt. Parallel dazu war ich immer wieder mit Helmut Barthel zusammen, schon seit Anfang der 80er Jahre. Er hat über Casey geschrieben und über das, was er machte.

Barthel hat damals ein Magazin herausgegeben, oder?

Ja, „Martial Art“ hieß das. Zehn bis fünfzehn Ausgaben müssen das gewesen sein. Er hatte auch sehr viel recherchiert in den ganzen Kampfkünsten, das war ja Pionierzeit damals hier in Deutschland.

Über welchen Stil ist er zur Kampfkunst gekommen?

Barthel? Über Karate, Shotokan. Dann muss er irgendwie mal so ein Erlebnis gehabt haben und ist danach in diese Richtung gekommen. Tan Tien Tschüan hat er dann über mehrere Entwicklungsphasen weiterentwickelt. Bist du erstmal auf dieser Rolle drauf, dann eröffnen sich ja immer wieder völlig neue Perspektiven. Ich habe noch eine ganze Weile mit Helmut zusammengearbeitet, dann hat er sich ganz zurückgezogen. 2005 hat er wieder den Kontakt gesucht. Und seit dem bin ich jetzt auch bei Helmut mit der Hamburger Gruppe und mit der aus Stelle-Wittenwurth zusammen. Und dann bin ich schon seit einigen Jahren an Systema dran. Da finde ich sehr viele Parallelen.

Ja, und so schließt sich irgendwo der Kreis. Oder der Kreis ist noch nicht geschlossen, ich weiß es nicht. Für mich steht immer das Forschen im Vordergrund. Was gibt es noch mehr?! Die Physik zu verstehen, die Interpretation von Physik überhaupt zu begreifen! Viele, viele Gesetzmäßigkeiten, auf die Kampfkunst bezogen, die sind uns ja erzählt worden. „Das ist so, und so hat das auszusehen!“ Wenn du dann einige Gesetzmäßigkeiten physikalischer Art hinterfragst, dann kommen plötzlich ganz neue Dinge auf dich zu und die funktionieren! Und da sagst du: „Äh, ja, wir haben immer nur von der linken Seite des Mondes geguckt, aber die rechte Seite, die war nicht existent, obwohl sie da war!“ So, und das ist ja das, was mir dann beim Tan Tien und wie das funktioniert, schon immer aufgestoßen ist. Und ich habe dann auch beim Systema Parallelen gesehen. Und das kann man unwahrscheinlich gut von der Art her miteinander verbinden. So wie es manchmal nach außen aussieht, ist das ja auch immer ein individueller Ausdruck des Einzelnen. Keiner macht es so wie der andere. Aber das Ding, das dahintersteckt, oder die Idee, die dahintersteckt, die Ausführung, die ist doch sehr ähnlich. Beim Systema zum Beispiel sind es sehr weite und auch enge Bewegungen, und beim Tan Tien machst du die Bewegungen einfach nur im Körper drinnen. Deswegen ist es auch ziemlich schwer zu begreifen.

Was ist damit gemeint?

Es ist nicht ein Prozess, in dem ich das so mache und der macht es so. Das gibt es nicht, sondern du wandelst deinen eigenen Körper regelrecht physikalisch um! Es ist ein Prozess, der sich in erster Linie im Kopf abspielt. Alles ist irgendwie anders und du musst erstmal begreifen, was anders ist. Weil es dir nie jemand erzählt hat, nur irgendwelche nebulösen Geschichten. Ich hatte ein- oder zweimal mit Casey so ein Erlebnis und der hatte in gewissen Ansätzen auch schon so was gemacht wie Helmut Barthel. Und er hat es auch immer rübergebracht.

Ich habe es damals nur nicht so ganz verstanden. Ich habe es nur mechanisch verstanden. Und durch diese Parallelentwicklung ging das dann mehr in den Kopf rein. Das geht nicht so, dass du Samstag das machst und Sonntag das, und am Montag hast du es dann begriffen. Das funktioniert nicht. Das braucht seine Zeit der Synapsen-Verknüpfung, das braucht es einfach. Und die kannst du auch nicht abkürzen, die kommt ganz automatisch.

Was bedeutet Mind-Boxen für dich?

Mind-Boxen, genau! Man kann sagen, das ist genau das, was Helmut und Casey auch machten. Das ist den Mind blockieren. Wie kann man den blockieren? So, dass es zu einer Tätigkeit kommt und zu einer Reaktion eines Gegenübers, mit der er von seinem eigenen Kopf her nicht fertig wird. Ihm fehlt sozusagen ein Film. Während der Bewegung, egal was, bekommt er einen Filmriss und kann die Bewegung nicht mehr nachvollziehen.

Oder er kann der Bewegung nicht mehr folgen, weil er, das ist so das Spezielle beim Tan Tien, immer den Bewegungen hinterherhüpft. Und dabei kam ich darauf, das ist eigentlich Schattenboxen! Du verfolgst immer einen Schatten, aber da ist nichts mehr. Und durch diese Transformation, wenn du das spürst, wird der Körper langsam anders. Er wird regelrecht zurückgebeamt in seinen Bewegungen. Da ist nichts mehr, was mit anschlägt. Ich spreche jetzt von Tan Tien: Da ist nichts mehr, das mit Anschlägen zu tun hat oder mit Abstützen. Das wird alles wolkiger, nebulöser und je nebulöser eine Bewegung wird, desto weniger Information kommt rüber in dem Augenblick. Und der andere, der hat das Gefühl, da ist eigentlich nichts! Weil du ihm keine Stützen gibst, keine Anschläge, keine Widerstands-Möglichkeiten. Und das ist eigentlich Mind-Boxen. Die Reaktion darauf ist, dass da nichts ist, und du kannst es nicht verorten oder begreifen, das ist Mind-Boxen. (überlegt) Casey hat das auch schon so gemacht!

Casey hat auch immer wieder von Transformation oder Transmutation gesprochen in diesem Zusammenhang.

Ja! Und das ist diese Transformation und Transmutation. Ich sage immer „Zurückbeamen“ dazu. Das ist es. Anders rum, wir sind gewohnt: Aktion – Reaktion. Also immer zweidimensional, linear gerichtet. (Er beginnt, sich im Raum zu bewegen). Du kannst dich auch so bewegen, du kannst einen Schritt machen, kannst rumrennen, kannst alles machen. Aber alles ist darauf aus, der andere beobachtet dich, du beobachtest ihn, kurze Reflexbögen, hin und her. Aber es ist immer: Aktion – Reaktion und es ist immer gegen etwas, gegen einen Widerstand gerichtet. Egal, ob es nun so leicht ist, es ist immer gegen einen Widerstand. Und wir sind ja widerstandsgeprägt. Wir können nur agieren, wenn wir einen Widerstand spüren. So, jetzt hast du ein Gegenüber und das kann agieren, ohne dass du groß mitbekommst, dass da kein Widerstand ist. Also kann ich auch nicht reagieren. Und das ist dieser Kopfprozess, der dich dann durch viele, viele Übungsarten langsam dahin führt, dass dein Körper auch so wird wie dein Geist meint zu sein. (lacht)!

Das ist dann Transmutation?

Das ist die Transmutation! Und Casey hatte das auch schon. Ein Widerstand, zum Beispiel so, wenn ich so mache (beginnt, einen Druck gegen meinen Arm aufzubauen), genau das ist deine Reaktion: Gegenhalten! Und das Gegenhalten ist ja nicht nur hier (zeigt auf den Arm), sondern das passiert ja im ganzen Körper, bis runter. Und das kennen wir! Was sich dort abspielt, da wird es schon dunkel. Was geht dem entgegen? Wo sind denn eigentlich deine Sperren? Wenn das hier ein Wasserballon wäre und du pikst dort rein: „Moment, da ist nichts!“

Da ist nicht dieses, da ist nichts. Dazu musst du aber deinen Körper kennenlernen: „Wo sind denn eigentlich diese ganzen Ecken in dem Wasserball?“ Das ist eine große Ecke! (demonstriert), das ist eine kleine Ecke. Wo sind die alle in deinem Körper, die dich von dem Zustand des Wassers, oder des Ballons, fernhalten? Und das musst du erstmal kennenlernen. Deine eigenen Fehler kennenlernen, die du gar nicht mehr merkst! Achte mal darauf, ob du dein Knie bewegen kannst, achte mal darauf, ob du das bewegen kannst und ob du das auch lösen kannst, denn du stehst ja darauf. Wenn ich mich bewegen will, muss ich mich abdrücken. Irgendwie! Diese ganzen Druckverhältnisse, die musst du im Körper auflösen. Und erst wenn du die auflöst, kriegst du langsam diesen Transmutations-Zustand.

Man nähert sich dem immer mehr an, und dadurch wird das für ein Gegenüber – nicht nur in der Kampfkunst, sondern auch wenn du mit einem sprichst – natürlich schwieriger, etwas stützend bei ihm hervorzurufen. Er sucht.

Inwieweit hat denn die Medizin bzw. die Chiropraktik und die Naturheilkunde auf deine Kampfkunst eine Auswirkung gehabt?

Ich sage mal so, die Chiropraktik auf die Kampfkunst selbst nicht, eher umgekehrt! Die Kampfkunst hat gelehrt, was man mit dem Körper machen kann. Einmal, ganz banal, Hebelgesetze usw. Welche Gewebe sind damit verbunden, wie arbeiten die Gewebe? Das hat mir die Medizin gegeben. Dann habe ich das verstanden, was du eigentlich bei der Kampfkunst machst, was damit betroffen oder daran beteiligt ist. Und so ist diese Verknüpfung. Vom technischen Aspekt her hat die Kampfkunst mir die Freiheit gegeben, in der manuellen Medizin Dinge anders zu machen. Nach außen sehen die vielleicht so ähnlich aus, aber anders zu machen, heißt, dass ich auch durch die Gewebe durchkomme. Ich weiß, wie weit ich gehen kann. Ich weiß, das Gelenk hält das noch lange aus. Wenn du einen Hebel machst, dann kannst du den so durchziehen, dass das Gelenk kaputt geht.

Veränderst du die Position des Hebels und da ist zum Beispiel eine Läsionsstelle im Gelenk, kannst du diese Läsionsstelle auch auflösen. Indem du nur die Richtung wechselst. Also insofern hast du ein Repertoire über die Kampfkunst und viele Möglichkeiten, die du mit Patienten dann auch machen kannst. Du bist selbst frei. Du stellst nicht irgendwelche Sachen nach, die dir irgendjemand mal gezeigt hat!

Man konnte eben in der Behandlung deiner Patientin sehr schön sehen, wie du Impulse gesetzt hast.

Die Verkürzung, ich verteile mich um. Ich kann so einen Impuls nicht setzen, wenn ich mich irgendwo abstütze. Am Patienten zum Beispiel. Dann würde ich ihn nur irgendwie anheben. Und meine Stütze an ihm macht genau das gleiche bei ihm und er macht zu. (Schnippt mit dem Finger) Und so musst du sehen, dass du genau zentriert darüber bist, indem du Raum schaffst durch Anspannung und relative Entspannung im Körper. Raum schaffen! Wenn du was anspannst, schaffst du Platz im Raum, denn der ist ja gleich. Das Volumen ist das Gleiche. Spannst du etwas an, schaffst du Platz. Lässt du los, hast du wieder Platz, nimmst also das Volumen wieder ein.

Füllst du in dem Moment den Raum?

Ich fülle den Raum oder ich quetsche ihn aus. Ich mache ihn leer. Aber ich muss ihn irgendwo hinpacken. Wenn ich was leer mache, irgendwo, muss es ja irgendwo hin, denn die Masse bleibt die Gleiche! Ich kann den Raum versetzen, indem ich einen Schritt mache oder mich so bewege.

Was bedeutet Loslassen für ich?

Loslassen? (Überlegt) Dass du nicht an Vergangenem hängst und dir das Vergangene als Maßstab setzt, denn Maßstäbe sind nach oben hin offen! Und solange man an irgendetwas festhält, im Sinne von: „Ich brauche das!“, das ist doch sowieso schon in dir, das musst du doch nicht noch extra nach außen hin festhalten. Zum Beispiel eine Form. Vor 30 Jahren habe ich mal eine Form gemacht, die habe ich heute vergessen. Die ist zwar auf einem Ordner in meinem Schädel drin, aber ich brauche sie nicht mehr. Weil dieses Teil ist mal durch mich durch gelaufen. Das ist ein Bausteinchen. Aber wenn ich daran festhalte, wie ich das vor 30 Jahren gemacht habe, das geht nicht! Und das meine ich mit loslassen. So ist das im Alltäglichen auch. Wenn du alles das halten willst, was du früher mal gemacht hast, dann kannst du ja keinen Schritt mehr machen! Du müllst deine Festplatte so dermaßen zu. Was vergangen ist, ist in irgendwelchen Ordnern gespeichert, aber du hast sie weggestellt. Und das meine ich mit loslassen. Und nicht sagen: „Ach damals …“

Nein, es ist jetzt! Und dass es jetzt so ist, ist immer eine Funktion dessen, was mal war. Sonst wärst du ja nicht da. Das ist für mich so loslassen.

Die Übung, die wir gerade gemacht haben, die hatte auch etwas von loslassen. In dem Moment, in dem du den festen Punkt loslässt und dein Gewicht und deine Muskelanspannung anders verteilst … das war auch so was wie loslassen, oder?

Ja, es fühlt sich so an wie loslassen. Das ist zum Beispiel auch das, was Casey mit dem Schmutz auf dem Spiegel beschrieben hat. So wie ich bin, so … da! (Er beugt sich am Tisch nach vorne über und wird nach außen hin hart und fixiert mich intensiv.) So bist du in dem Moment auch. Du bist mein Spiegel. Jetzt muss ich nur erkennen, dass ich mich so konfiguriere, dass dein Spiegel so bleibt, wie du bist. Nur du erkennst es nicht. So! Ich bleibe so, aber ich konfiguriere mich anders … (Er verändert leicht seinen Muskeltonus und verlagert sein Gleichgewicht, bleibt aber gleich präsent und nach vorne gebeugt am Tisch) So, und jetzt kann ich loslassen, jetzt kann ich den Schmutz vom Spiegel wischen.

Wenn ich so bin und mich jetzt bewege, bewegt sich der Spiegel, also das Spiegelbild, kontinuierlich mit. Ich kann nicht loslassen, es geht nicht. So, jetzt bewege ich mich aber hier, innen, so … wir haben die gleiche Position, ich kann mich hier bewegen. Man muss da immer so eigene Gedankengebilde haben.

Wo siehst du die Zukunft vom Chinese Boxing Institute?

Für mich ist es ein Institut oder eine Organisation, eigentlich wie jede andere. Auch innerhalb von Organisationen haben wir große Wandlungsprozesse. Es besteht letztendlich aus zwei Aspekten. Das eine ist der finanzielle Aspekt: Wir sind eine Organisation, wir organisieren uns, wir nehmen, indem wir lehren, Geld usw. Und das andere ist der Aspekt: Sollen wir so weiter trainieren, sind wir so behaftet, wie wir mal angefangen haben oder sollen wir weiter forschen? Dann haben wir eigentlich nicht mehr diesen alten, ursprünglichen Gedanken. Oder die alte Idee.

Es ist nur ein Name! Mit einem Marketingkonzept dabei. Aber die Entwicklung, die macht jeder für sich persönlich. Er braucht also keine Organisation. Er braucht vielleicht so eine Organisation als Startrampe, um irgendwie an Leute heranzukommen, die ihm weiterhelfen. Eine Organisation ist immer eine Verwaltungsform, um möglichst viele Leute auf eine Spur zu kriegen. Anders ist es, wenn du das für dich selbst siehst.

Dann kannst du sehen, wo du jemanden findest und der macht mit dir was. Hmm … aufnehmen! Dann gehst du dahin … aufnehmen! Und da … aufnehmen! Und du machst ja deine Wandlungsprozesse durch und nicht, was andere meinen, wie du was zu sehen hast! Auch dieses: „So musst du stehen!“ Im Karate hast du das auch so. Ja, Quatsch! Zeig mal eben, wie das geht! Worauf kommt es an? Funktioniert, funktioniert nicht! Ob das jetzt so ist, oder so … scheißegal! Das bist du! Und das ist eben deine eigene Entwicklung!

Und so sind diese ganzen Begriffe. Das ist mehr ein Konglomerat, um einen Anhaltspunkt zu haben: „Wir machen Chinesisches Boxen!“. Das könnte genauso heißen: „Wir tauchen im Teich!“, als Technik. Was soll’s? Mehr Wert hat es auch nicht! Der Wert, der ist immer in dir und in einer Reflexion von anderen.

Wenn die anderen sagen: „Danach habe ich gesucht!“ Wenn andere sagen: „Nee, danach habe ich nicht gesucht, ich versteh eigentlich gar nicht, was du meinst!“ „Ja, keine Ahnung, ne!“ Dann ist das für dich nicht der adäquate Partner. Und du kannst immer nur weitergeben an welche, die suchen. Ansonsten machst du Entertainment und Schwitzkurs. Dafür gibts andere.

Spielen denn Stile eigentlich überhaupt noch eine Rolle?

Nein! Du bist als physikalisches und mentales Individuum ein sich bewegendes Wesen mit dem Hintergrund oder mit der Fähigkeit, mit den Bewegungen, die dir die Natur gegeben hat, eine Idee umzusetzen. Das ist zufällig die Idee des Kämpfens. Was kann ich mit diesen Bewegungen machen? Andere, die würden vielleicht mit diesen Bewegungen einen Pinsel in die Hand nehmen und ein Blatt Papier beschmieren. Die Bewegungen sind die gleichen. Es gibt nur eine Physik, bloß man muss immer die Idee dahinter sehen. Ich mache so … (Er macht eine ausholende Bewegung.) Der eine sagt: „Oh, da haust du dem aber kräftig eins auf die Nase!“ Da sage ich: „Nee, guck mal, ich habe einen imaginären Pinsel in der Hand, ich male die Wand an!“ Scheißegal, die Bewegung ist die gleiche! Nur die Intension ist immer eine andere.

Was würdest du jemandem empfehlen der sagt: „Ich möchte gerne innere Kampfkunst lernen, wo soll ich anfangen?“

Fang erstmal ganz einfach an, deinen Körper kennenzulernen, erstmal sehen und ausloten, was der Körper überhaupt kann. Dann wirst du auch schon merken: „Ist es das eigentlich?“ Und dann wird sich auch zeigen, ob du die Geduld dazu aufbringst, hineinzusteigen. Da gibt es Kampfsportarten, die den Einstieg ganz gut bewerkstelligen. Ich sag mal jetzt Judo, da lernst du den Körper auch kennen. Und dann kommen schon automatisch die Fragestellungen irgendwelcher Art. Und dann fängst du an, auf die Suche zu gehen. Bleibst du in diesem Stadium: „Na gut ich find das ganz toll“, aber ansonsten tangiert dich das nicht, dann musst du auch nicht auf die Suche gehen. Auf die Suche geht immer derjenige, der mit dem, was er bisher tut, für sich selbst nicht zufrieden ist. Wenn du mit dem zufrieden bist, dann bist du eigentlich ein Zombie, dann ist ja Stillstand. Du lebst zwar, aber es ist Stillstand!

Also ist Unzufriedenheit eigentlich auch eine gute Motivation?

Ja! Also, ich stelle mir immer die Frage: „Das kann es doch noch nicht gewesen sein?!“ Man findet ja auch immer irgendwas bei sich selber: „Ach Mensch, klappt das? Könnte das nicht so gehen?“ Sich immer wieder in Frage zu stellen, das ist eigentlich der Motor. Wenn du das machst, dich in Frage zu stellen, dann gehst du auf die nächste Reise oder auf den nächsten Weg und bist wieder am Suchen, findest immer wieder neue Sachen. Es ist also grundsätzlich ein nach oben offenes System. Oder du schwimmst im Wasser und weißt nicht, wo du hinschwimmst, aber unterwegs findest du interessante Sachen.

Meinst du, man kommt jemals an?

Ich weiß es nicht! Es ist auch nicht wichtig für mich, ob ich irgendwo ankomme, weil ich ja nicht weiß, was das Ziel ist. Das weiß ich nicht! Vielleicht gibt es, um wieder auf die Kampfkunst zurückzukommen, irgendeine physikalische Gesetzmäßigkeit, die wir alle noch nicht gelernt haben oder von der wir auch nicht wissen, dass es sie gibt! Die schlummert vielleicht in uns, und ja, die will ich erreichen. Aber ich kenne sie nicht. Deswegen habe ich auch kein Ziel. Also begebe ich mich einfach auf den Weg. Wie weit ich komme? Keine Ahnung! Vielleicht macht die nächste Generation was ganz anderes oder hat ganz andere Erkenntnisse, ganz andere Fähigkeiten. Das sieht man ja heute in allen Sportarten. Was die heute schon für Fähigkeiten entwickeln! Das ist ja immer nur aufbauend auf Wissen und auf kleinen Informationen der Vorgänger. Man muss sich da runter reduzieren, man ist nur ein Meilenstein. Ja, auf vielen Holzwegen auch (lacht).

Und deswegen: Es gibt nichts Festes für mich selbst. Nach außen hin vielleicht, so gesehen ja, weil wir uns ja nur in einem bestimmten Rahmen bewegen können, also vom optischen Rahmen her, aber was den Effekt usw. angeht, da sind wir völlig frei. Da bist du du! Und nicht: Du bist Meister Hung, der zufällig Arthrose hat und sein Kick eben nicht richtig kommt. Und alle sagen: „Mensch, das ist ein neuer Kick!“. Nee, nee das ist kein neuer Kick, der hat nur Arthrose! Und alle machen es nach. Also das Imitieren meine ich. Nee, du bist ja selbst dein Imitat. Und deswegen gibt es auch keinen Stil. Stil ist immer fest. Nee, du bist Olaf. Ich gehe zu Olaf und will da von ihm das lernen, falls er dazu bereit ist, was er gerade macht. Und das ist, wenn du so willst, das ist Touch. Er macht das gerade so! Und das hilft dir für einige Teile in dir, das zu verinnerlichen und mitzunehmen auf die Reise. Und dann gehst du zu Alfons. Alfons, der steht jeden Tag auf dem Kopf. Ja, das ist Alfons’ Art. Das ist seine Art, das ist kein Stil. Der steht nur zufällig seit einem halben Jahr auf dem Kopf, weil ihm das so in den Kopf kam. Und du sagst: „Oh, das ist wieder ein Stück auf dem Meilenstein.“ Und bist du weg von Alfons, nach drei Wochen schlägt er mit dem Schädel gegen die Wand. Das kriegst du natürlich wieder nicht mit. Aber du hast mitgekriegt, wie Alfons auf dem Kopf steht. So, und das ist nun ein Teil von dir. Und das prägt dich. Und dann kommt der nächste, der kommt dann wieder zu Olaf, und Olaf steht auf dem Kopf, steht auf und schlägt mit dem Kopf gegen die Wand. Der sagt: „Oh, diese Technik, die muss ich genau nachmachen.“

Nee, das ist nur der Prozess, in dem du dich gerade befindest. Geht der wieder weg, dann lachst du über ihn, sagst: „Was ist denn das für ein Heini?! Ich habe dem nur einen vorgemacht.“ Und er glaubt es dir. Es ist nur das Momentane, was du mitkriegst. Und du kriegst immer nur das mit, wonach dir ist. Wenn du versuchst, etwas zu tun, wonach dir nicht ist, dann ist das nicht authentisch. Und das Nicht-Authentische kommt bei vielen rüber. Die merken: „Aha! So ist das, der macht uns einen vor!“ Und dann geht das los, abzocken. Da merkst du schon, der hat keinen Bock! Nee, du bist auch immer nur ein Meilenstein.

Das ist so im Chinesischen Boxen. Und das Chinesische Boxen, das war mal ein Begriff, eigentlich nur ein Wort: „Wie kannst du das alles zusammenfassen?“ Ich kann nicht dreißig verschiedene Namen „Hung, Peng, Pong, Sieh, Chun“ und so weiter sagen und irgendwelche chinesischen Leute, die irgendwer mal getroffen hat, die gerade zu der Zeit an dem Stadium ihrer eigenen Entwicklung waren. So, und das willst du irgendwie zusammenfassen. Und dann sagst du dir: „Naja, was ist denn die Essenz daraus gewesen, die momentane Essenz, um das so ein bisschen zu verquicken?“ So, und dann kannst du sagen: „Ich mach Verquickung!“ „Was ist denn das, ist das ein Stil?“ „Nee, das ist kein Stil“ „Ja, aber was ist denn das dann?“ „Das ist eine Verquickung! Wir machen heute Verquickung!“ „Hähh?“ Kennt keiner, weil die nicht überlegen können, was du damit eigentlich meinst. Weil die die ganzen Prozesse nicht durchlaufen haben. Gibst du denen jetzt aber: „Hier, guck mal! Das ist Peng 1-35. Das ist der Stil! Und den zeige ich dir jetzt!“ „Ja, zeig mir wie es geht!“ Also ein Stil selbst, in sich, ist immer tot! Das ist immer nur ein Sammelsurium einer Entwicklung. Und die Begrifflichkeit ist zum Allgemeinen, ein bisschen PR, damit alle irgendeinen Begriff haben, an dem sie sich hochhangeln können. Aber ansonsten …

So ist es in der Medizin auch! Da verändert sich ständig irgendetwas, du probierst aus, ständig bist du eigentlich am Probieren. Da machst du zufällig irgendwas: „Oh, aha! Geht! Funktioniert!“ Dann machst du weiter. Es liegt dir – du machst weiter. Es liegt dir noch mehr – weiter ausbauen! Liegt dir das nicht – na, ok, habe ich mal gemacht, ist eigentlich langweilig, nee, passt nicht zu mir, lässt es weg. Das ist alles das Gleiche. Du musst nur probieren und das immer für dich filtern. Früher war das bei mir natürlich auch so. „Stell dich mal so hin!“ … Es ist so scheißegal, wie ich stehe, das ist völlig wurscht! Und da bin ich weg (lacht). Das meine ich damit!

Vielen Dank Manfred, für das spannende Gespräch!

Bilder: Manfred Steiner, Olaf Pachten

Zur Person:

Manfred Steiner, Jahrgang 1947, hat schon in seiner frühen Jugend auf Anraten des Vaters mit dem Boxen angefangen. Später wechselte er dann zum Judo und dann zum Kyokushin-Kai. In der Bundeswehr war Manfred u.a. als Einzelkämpferausbilder tätig. Nach seinem Ausstieg aus der Bundeswehr gründete Manfred seine eigene Kampfkunstschule in Hannover, die später von seinem Schüler Detlev Zimmermann weitergeführt wurde. Es folgten etliche Reisen als Ausbilder und Dozent nach Amerika und Asien.

Manfred arbeitet heute in seiner eigenen Praxis als Chiropraktiker, Osteopath und Heilpraktiker für chinesische Medizin in Hannover-Isernhagen. Er behandelt nicht nur Menschen, sondern auch Pferde und andere Vierbeiner und gilt als Meister seines Fachs.